Liebesleben in Dur und Moll: Edith Piaf und die Männer

Nur dank dem Heissglück und dem Kummer, der die Verliebtheit beschere, könne sie derart inbrünstig und wahrhaftig singen, hat die 1915 geborene Edith Giovanna Gassion unentwegt wiederholt. Im mitreissenden Rhythmus ihres Liedes « Padam, Padam » sind unzählige, grosse, schlanke Männer mit besonders leuchtenden Augen in ihr Leben getreten: Yves Montand, Georges Moustaki, Charles Aznavour, Gilbert Bécaud. Männer haben aus der Strassensängerin die Piaf gemacht. Aus unzähligen Männern schmiedete sie zuerst ihre Liebhaber, dann aber weltweit berühmte Künstler.

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Aus Prunk hat sich Edith Piaf nie etwas gemacht, hat aber all ihre Liebhaber mit teuren Geschenken überhäuft. Geschenke, die sie wohl gerne in ihrer Kindheit erhalten hätte. Nur einmal hatte ihr der Vater eine Puppe geschenkt, wenige Tage nachdem der auf der Strasse auftretende Schlangenmensch plötzlich mit doppelt so vielen Münzen als üblich belohnt worden war. Dank Edith. Zum ersten Mal hatte das achtjährige Mädchen zum Schluss seiner Darbietung gesungen. Mit Vater Louis Gassion wuchs Edith zur Strassensängerin. Er war ihr erster Mentor, wenn auch ein grober: Mit ihm lernte sie, unter dem freien Himmel zu übernachten, sich an Wein zu stärken und Ohrfeigen einzustecken. Eiserne Disziplin wird sie entsprechend später von Yves Montand, Charles Aznavour oder Georges Moustaki verlangen. Sie wird sich um sie kümmern, an ihnen schleifen und schmieden wie es ihr zwei andere Männer beigebracht haben: … Lire la suite