Marseille – 2600 Jahre Handel und Seefahrt

Mit ihren 800 000 Einwohnern ist Marseille die zweitgrösste Stadt Frankreichs und mit einer Fläche von 240 Quadratkilometern doppelt so gross wie Paris. Die zwei Metropolen unterscheiden sich derart, dass man sie gar nicht vergleichen kann. Hat das mit dem Meer, dem Hafen zu tun? Mit den Menschen, die seit 2600 Jahren vor allem mit den Mittelmeerkulturen verschmelzen, Seehandel treiben und Fremde mit offenen Armen empfangen?

Marseilles Blautöne2 Der Panier ist heute eines der populärsten Quartiere von Marseille. Es liegt genau auf dem Hügel oberhalb des alten Hafens, den der Phokäer Protis vor 2600 Jahren hochgestiegen sein soll nachdem er während seiner Expeditionsfahrt hier angelegt hatte. (Bild eeh)

Protis’ Ankunft

Gemäss Legende ist Marseille die Frucht einer Liebe zwischen einer Einheimischen und einem Fremden. Die aus Kleinasien stammenden Griechen, die Phokäer, errichteten 600 v. Chr. zwischen dem westlicher, im Languedoc gelegenen Agde, und Marseille mehrere Handelsniederlassungen. Bevor sie am Hügel vor Marseille aufkreutzen, hatten sich dort Ligurenstämme und eingewanderte Kelten niedergelassen. Der Phokäer Protis legte mit seinem Expeditionsschiff in der schmalen Bucht an und stieg den felsigen Hügel hinauf, um Nann die Ehre zu erweisen. Noch am gleichen Abend gab dieser Ligurenkönig ein Fest. Seine Tochter Gyptis soll vor Protis getanzt und ihm ein Pfand überreicht haben. So kam Protis über Nacht zu einer fremden Frau und dem Recht zur Gründung Massalias.

Diese Geschichte passt zu den geschwätzigen Marseillern.  Auf jeden Fall waren die Seefahrer aus Kleinasien keine Eroberer, sondern… Lire la suite